Fledermäuse spielen im Naturhaushalt eine wichtige Rolle. Sie übernehmen in der Nacht die Aufgaben der Vögel und regulieren die Bestände von Mücken, Schnaken, Fliegen und Pflanzenschädlingen. Der Nahrungsbedarf einer Fledermaus ist hoch. So vertilgt z.B. die auch in Dorfen noch häufig vorkommende Zwergfledermaus ca. 670 Stechmücken pro Nacht.
Fledermäuse jagen im rasanten Flug über den Nachthimmel und „sehen“ dabei mit ihren Ohren. In ihrem Kehlkopf erzeugen sie Ortungslaute und die in Schallgeschwindigkeit zurückhallenden Echos verraten ihnen Hindernisse und Beute.
Die Wasserfledermaus, der große Abendsegler und die Zwergfledermaus können in Dorfen - vor allem im der Nähe des Rückhaltebeckens und der Kleingartenanlage - im Frühjahr und Sommer in der Dämmerung beobachtet werden. Auch die seltene Bartfledermaus konnte hier nachgewiesen werden. In Bayern leben etwa 25 Arten von Fledermäusen, mit oft merkwürdigen Namen wie Großes Mausohr, Hufeisennasen, Rauhaar -, Mops – oder Fransenfledermaus. Allerdings sind nahezu alle in ihrem Bestand bedroht, teilweise kurz vor dem Aussterben und somit von der Unterstützung und einem nachhaltigen Umgang der Menschen mit der Natur abhängig.
Helfen können wir den Fledermäusen zum einen mit Nisthilfen, wie sie von der Fledermausgruppe des LBV rund um das Rückhaltebecken aufgehängt wurden. Ebenso wichtig ist die Aussaat und das Anpflanzen heimischer „Nachtblüher“ in den Gärten und Parks.
Auf Anregung der Dorfener Fledermausgruppe wurde dieser Garten von der LBV-Ortsgruppe gemeinsam mit der Stadt Dorfen angelegt. Auf dieser Fläche mit Feuchtbiotop und Steinhaufen soll sich in den nächsten Jahren ein Lebensraum für verschiedenste Pflanzen, Insekten, Amphibien und fliegende Säugetiere entwickeln. Sträucher wie Kornelkirsche, Schwarzer Holunder, Liguster Bibernell- und Hundsrosen sowie nachts blühende Blumen wie Nachtkerzen wurden hier gepflanzt bzw. angesät. Vom Duft und Nektar ihrer Blüten sollen vor allem viele Nachtfalter und Nachtschwärmer in diesen „Garten für Nachtschwärmer“ gelockt werden. Für die Bestäubung vieler Pflanzen sind diese oft im Schwirrflug brausenden Schwärmer unersetzbar und zugleich stellen sie eine wertvolle Nahrungsquelle für die Fledermäuse dar.