Ortstermin mit dem Wasserwirtschaftsamt

Die Qualität der heimischen Flüsse und Bäche liegt den Dorfnern am Herzen. „Bäche und Flüsse- Lebensadern unserer Heimat“ so lautete der Titel eines Vortrags im Jakobmayersaal. Der Saal war mit 200 Zuhörern komplett gefüllt.

Bäche und Flüsse sind sensible Ökosysteme, was uns an der Isen in Dorfen dieses Jahr wieder deutlich vor Augen geführt wurde. Im Frühjahr lief Gülle in die Isen, wodurch viele Insekten, Krebse, Muscheln und Fische verendeten.

Ähnliches passierte ein paar Monate später, als ungeklärtes Wasser in den Flutkanal eingeleitet wurde. Zu guter Letzt wurde im Hochsommer die Uferböschung gemäht, wobei zu viel Schnittgut in das warme Wasser fiel und der Faulprozess dem Wasser lebensnotwendigen Sauerstoff entzog. Sogar die Brutwand eines Eisvogels wurde im Zuge dieser Aktion ausgemäht. Während der Brutzeit kann so etwas lebensbedrohlich für die Brut werden.

 

Aufgrund dieser Vorfälle hat sich der LBV-Dorfen an das Wasserwirtschaftsamt gewandt. Hierbei ging es nicht um die Schuldfrage, sondern darum, nach Wegen zu suchen um die Wasserqualität zu verbessern und in Zukunft die notwendigen Pflegemaßnahmen „naturverträglicher“ zu gestalten.

Der LBV begrüßt es, dass das Wasserwirtschaftsamt deshalb zu einem Treffen im Bereich des Isenauenparks geladen hatte. Dabei machte der LBV deutlich, dass ein Flutkanal mehr sein kann als nur ein „technisches Bauwerk“ zur Hochwasserableitung. Und für einen Dorfner ist auch ganz klar, dass der Flutkanal nie ganz trocken fallen darf und ein Lebensraum für Fische und Insekten sein sollte. Denn was wäre ein Isenauenpark ohne seinen Bachlauf?

 

Im Zuge des Ortstermins am 30. Oktober wurde vereinbart, dass die Pflegemaßnahmen im Bereich des Flutkanals zukünftig, nach Möglichkeit, gewässerschonender durchgeführt werden. Auch die Wassermenge, die in den Flutkanal eingeleitet wird, soll durch eine regelmäßige Reinigung der Einleitvorrichtung verbessert werden. Wie im Herbst oft der Fall, verstopft im Wasser treibendes Laub den Zulauf.

Zudem wird diesen Winter damit begonnen, zwei von drei Abbrüchen zwischen Dorfen und Wasentegernbach durch raue Rampen zu ersetzen um den Fischen eine Aufstiegsmöglichkeit zu geben. Dies ist eine wirklich gute Nachricht, denn die Isen ist auf ihrer gesamten Länge durch Querbauwerke, wie Wehre und Kraftwerke, in kleine Flussabschnitte geteilt. Durch diese Trennung ist eine Wiederbesiedlung geschädigter Flussabschnitte nicht mehr möglich. Außerdem hindert es viele Organismen daran sich erfolgreich fortzupflanzen. Viele Wasserlebewesen müssen zur Fortpflanzung flussaufwärts in Quellbereiche wandern. Die Zerstückelung des Lebensraumes hat noch einen weiteren Effekt. Nur wenige Individuen einer Art leben in den oft kurzen Abschnitten. Auf Dauer führt dies zwangsläufig zu Inzest und weniger fitten Nachkommen. Aus all diesen Gründen ist die Beseitigung einiger Querbauwerke eine deutliche Verbesserung.

 

Nach den ökologischen Belastungen für die Isen in diesem Jahr freut sich der LBV über ein paar gute Nachrichten und hofft auf eine zukünftig gute Zusammenarbeit mit dem WWA.